Ernüchternde Zahlen präsentiert die »Freiburger Studie« in ihren Projektionen für das Jahr 2060 - freilich gilt es, daraus die angemessenen Konsequenzen zu ziehen, was man im aktuellen Handeln der Kirchenleitungen jedoch vielfach in Zweifel ziehen kann und muss. Das Deutsche Pfarrerblatt dokumentiert den Vorstandsbericht des Verbandes Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, den der Vorsitzende, Pastor Andreas Kahnt, bei der Delegiertenversammlung in Quedlinburg am 23. September 2019 vortrug. mehr lesen
Meldung
Kahnt: Kritik an Fixierung auf Zukunftsprognosen / "Kirche erhält ihre Zukunft allein aus dem Willen Gottes"
Quedlinburg, 23.9.2019 (cf). In seinem Vorstandsbericht vor der Mitgliederversammlung des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. am 23.9.2019 in Quedlinburg stellte der Vorsitzende des Verbandes, Pfarrer Andreas Kahnt (Westerstede), die Zukunft des pfarramtlichen Dienstes in den Vordergrund. Dabei setzte sich Kahnt mit der sog. "Freiburger Studie" auseinander, der langfristigen Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens der Universität Freiburg, die unter dem Titel "Kirche im Umbruch - Projektion 2060" von der EKD im Jahr 2019 vorgestellt wurde und die im Ergebnis in beiden Bereichen im Jahr 2060 etwa eine Halbierung erwartet.
Derzeit läuft auf YouTube ein Protestsong, der es in sich hat. „Susamam“ ist der Titel. Das Lied kommt aus der Türkei. Es ist Hip-Hop aus der Türkei. „Susamam“ heißt übersetzt „Ich kann nicht schweigen“.
Ein Exportartikel Deutschlands in die Türkei ist der Rap. Frankfurt und Berlin waren die Geburtsorte dieses türkischen Rap. Saniser hat das 15 Minuten lange Lied produziert, in dem 17 Rapper, darunter auch eine Frau, sich zu Wort melden und Position beziehen.
Worum geht es? Während hiesige Rapper nur zu oft die Klischees von fetten Autos, Frauen, übermännlichen Posen mit Goldketten bedienen und wiederholen, startet Susamam ganz anders. Es beginnt mit einer Reflexion auf die Funktion von Musik:
„Die Tage vergehen so in Eile, dass du vergessen hast, warum du existierst … Das Leben ist doch schwer genug. Deshalb meinst du, dass Musik dich unterhält. Aber wir glauben, dass Musik Veränderung schaffen kann.“ Veränderung ist das Thema!
Verschiedene gesellschaftliche Themen werden aufgenommen und bewertet. …. Die Aussagen der 17 Musiker sind mutig. Kritik am politischen System in der Türkei kann Haft bedeuten. Hier riskieren Menschen ihre Freiheit um der Freiheit willen. Das Schweigen ist gebrochen. Gefühle, Stimmungen Überzeugungen sind öffentlich geworden und erzeugen Resonanzen. Was ein gutes und gerechtes Leben ist, kommt ins Gespräch. Nicht durch Gewalt, sondern durch Worte soll das Gesicht der Gesellschaft verändert werden. Der Clip zeigt eine andere Türkei als die Türkei der Regierenden.
Die türkischen Rapper schaffen eindringliche und einprägsame Sprachbilder. Hier kann man einsetzen. Stimmen sie? Kann man dem zustimmen? Was trifft auch auf unsere Gesellschaft zu?